Schnell oder langsam? Chaos oder Idylle? Stadt oder Land? Das ist hier die Frage.
Leben in der Stadt ist in, da ist was los, da geht's zur Sache. Seit 2009 leben weltweit mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. In Deutschland ist das genauso. Aber was sagt ihr dazu?
Stadt:
Ich mag das Stadtleben weil ich mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln total schnell überall hinbewegen kann. Überall wo ich hin will kann ich ins Kino, kann ich mit'm Bus fahren und in die Uni fahr ich mit der U-Bahn. Und das geht alles ohne dass ich dafür 'n Auto brauche und es ist noch total umweltbewusst und ich lern immer wieder neue Leute kennen.
Land:
Ich liebe mein Dorf weil ich einfach überall mit mein'm Fahrrad hinfahren kann und es noch viel umweltbewusster und eigentlich viel flexibler ist wie die öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt.
Stadt:
Ja das stimmt aber ich kann mich genausogut auch mit 'm Fahrrad bewegen. Ich muss zwar n' bisschen aufpassen das geb ich zu, aber ansonsten kann ich mich auch mit 'm Fahrrad in der Stadt bewegen
Land:
Naja und wenn ich dann mal in die Stadt rein will bin ich da wahrscheinlich sogar schneller drin wie jemand der in der riesen Stadt wohnt und von einem Ende zum anderen will.
Stau's, Smog und Lärm, das prägt das Stadtbild leider immer noch. Würden etwa 30 prozent der Kurzstrecken bis sechs kilometer in den Innenstâdten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurûckgelegt, liessen sich nach Schätzungen des Umweltbundesamtes pro jahr etwas sieben komma fünf millionen tonnen Co2 vermeiden. Deshalb kurbelt der nationale Radverkehrsplan seit 2002 neue Strategien fur die Förderung des Radverkehrs an.
Land:
Ja hier ist einfach so viel Platz und die Luft ist richtig gut. Ich lieb's total mich einfach mal irgendwie in die Wiese zu chillen und da die Ruhe zu geniessen, oder aus der Haustür rauszukommen und gleich in der herrlichen Natur zu stehen. Ich hätte wirklich keine Lust irgendwie durch so 'ne laute Stadt zu joggen oder mich auf 'nem kleinen Balkon zu entspannen.
Stadt:
Man kann hier langradeln und Volleyball spielen, oder Fussball spielen, und alles Mögliche machen. Ich glaub das geht manchmal sogar auf so 'ner Parkwiese besser als auf irgend'nem Acker.
Land:
Außerdem können wir hier eigenes Obst und Gemüse in unserem Garten anbauen. Es schmeckt noch richtig gut, ist richtig gesund, und sowieso viel preiswerter wie das Chemie Zeug vom Supermarkt.
Stadt:
Muss auch sagen das ist hier auch nicht Mexico City oder Peking. Also, klar, Feinstaub gibt's bestimmt schon aber… Ich merk davon nichts.
Die Menschen pilgern aber nicht nur vom Land in die Stadt, sondern auch wieder raus. Hohe Miet- und Baupreise, oder unattraktive Innenstädte mit alten Gebäuden vertreiben viele Anwohner in äußere Stadtteile und Vororte. Das nennt man Stadtflucht.
Programme wie der Stadtumbau Ost und der Stadtumbau West sollen deshalb verstaubte Innenstädte wieder modern und reizvoll machen.
Stadt:
Gibt hier so viele Theater und Opern und Kleinkunstbühnen und alles mögliche, und ich kann mir jeden Tag was raussuchen und selbst mit wenig Geld kann man hier viel erleben.
Land:
Auch bei uns gibt's viele Sportvereine, Fitnessstudios oder Kinos und wenn ich dann wirklich mal ins Theater oder in die Oper will bin ich auch gleich in der Stadt drinnen. Also mir ist bis jetzt noch nie langweilig geworden.
Aber nicht nur die Städte, sondern auch die Landregionen müssen gestärkt werden. Die Abwanderung vor allem junger Menschen in die Städte bedeutet für kleinere Ortschaften und Dörfer oft den Tod. Nur eine Zusammenarbeit und Vernetzung der Regionen stärkt den ländlichen Raum.
Stadt:
Ich mein in der Stadt hab ich überall Handy und Internetempfang, ich mein auf'm Land da lauf ich immer nur rum und such den nächsten Balken mit meinem Handy.
Land:
Also ich persönlich hab noch nie Probleme daheim bei mir mi'm Handyempfang. Internet ist ja bei uns mittlerweile genauso schnell wie in der Stadt auf dem Breitbandanschluss. Das war vielleicht mal vor fünf Jahren so, dass es am Dorf und oder in der ländlichen Gegend noch so langsam war. Und mittlerweile sind wir ja auch alle mit unseren Smartphones die ganze Zeit online.
Wer auf dem Land lebt, ist längst nicht mehr ab vom Schuss. Hoch lebe die Breitbandversorgung, denn schon 98 prozent aller Haushalte hatten Ende 2010 Zugang zum Internet. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit vor Frankreich, Spanien und Italien.
Wir sehen es gibt Gründe die sprechen für die Stadt. Und welche die sprechen für die ländlichere Region. Kommunen, Länder und Bund tun derzeit alles dafür um beide Lebensräume attraktiv zu machen. Wer sich dann wo heimisch fühlt, muss aber jeder selbst entscheiden.
