German Script Request

Wir bekennen uns somit feierlich vor aller Welt zu unserem Vaterland. Wir sind ein richtiger Staat, wir sind ein Deutscher Staat,wir sind ein freier Staat.

Und weil wir entschlossen sind, darum steht der Sieg außer Zweifel.
Darum Kameraden, bis in den Tod rot-weiß-rot!

Liselotte Donatin, Jahrgang, 1922:
"Österreich war der größte Staat Europas und den haben sie zerstückelt - wollten eh alle schon weg aus dem Völkerkerker hinaus, die Tschechen und die Slowaken und die Italiener und was weiß ich noch alles. Und, naja, dann ist dieses Futzel da über (=übrig) geblieben, das ja eigentlich nicht lebensfähig war.
Für was hätte dieses Restel (=dieser Rest), das da in Deutschland gewohnt hat an Deutschen, wo hätten sie sich... Wann sie sich nicht an die anderen Deutschen.. mit denen sie Jahrhunderte... also also... verbunden waren... Warum nicht, bitte?
Was hätten sie dagegen haben sollen? Das war noch das umgekehrte Verhältnis, dass zuerst die Österreicher, Habsburger, das Sagen gehabt haben und jetzt haben die Preußen das Sagen gehabt. Nicht? Aber an sich waren ihnen die Deutschen natürlich noch selbstverständlich näher als - was weiß ich? - die Tschechen, die Italiener, die Ungarn oder sonstwer, nicht?
Ich kann mich erinnern, wie wir Kinder waren, sagen wir in der Wiener Neustadt, jeden Samstag oder Sonntag.

In der einen Straße sind die Wiener Heimxxx(?) marschiert und haben Krach gemacht und auf der anderen Seite ist der Schutzbund marschiert und hat Krach gemacht und dann haben sie sich gegenseitig bekämpft. In Wien haben sie sich Schlachten geliefert. Aber, man weiß ja nicht wozu und weshalb? Weil es beiden dreckig gegangen ist.

Also einer hat sich dann mit dem anderen nicht verstanden.

Und dann ist die schware Regierung unter Dollfuß und so weiter, die haben dann also auch versucht diese Alleinregierung zu etablieren. Ja, damit ist es natürlich auch nicht gegangen. Also, es war sinnlos.

Ich habe das Gefühl, man hat vorher natürlich versucht, die Leute loszuwerden, also abgeschickt ins Ausland. Damit hat man einen Freiraum gekriegt, eine Kapazität an Wert, der nicht unerwünscht war. Nicht?

Ich kann mich doch erinnern, wie es eben 38 war - das war helle Begeisterung. In Gumpoldskirchen, mein Vater war Gemeindesekretär - der hat die wählerlisten nachgeschrieben für die Wahl. Die Wahl hat stattgefunden und es hat in Gumpoldskirchen eine Nein-Stimme gegeben.
Und ich habe dann später noch einmal mit Leuten gesprochen, die bei der ganzen Sache beteiligt waren und die haben gesagt, sie haben sich den Kopf zerbrochen, wer könnte das gewesen sein. Also, ich meine, wenn eine einzige Nein-Stimme abgegeben wird, dann kann man nicht sagen 'also, das ist gesteuert gewesen' oder sonst wie.
Man hat sich im Ort gekannt - man hat nicht mehr Stimmen abgeben können als Einwohner da waren. Und du hast auch nicht von auswärts jemanden herbringen können; in Städten kann es sein, dass da irgendeine Mogelei war, aber in diesen Ortsgemeinden, in diesen kleinen, halte ich dies für völlig ausgeschlossen."

Edith Lang: "Und einem, dem wollte man die Wohnung nehmen und hat ihm am Abend im Fenster gedrängt und der hat sich gewehrt. Ein jüdischer Kollege - es waren ja liebe auch dabei - den hat man dort an der Türe erschlagen. Also, es war ganz schrecklich. Da war man schon immer verängstigt. Weil, die Leute, die waren alle arbeitslos, die Leute waren froh, dass sie jetzt einen Posten gekriegt haben. Und dann haben sie einem nicht geglaubt, dass ein Krieg kommt. Und das war das Unglück."