Zweitens wollte Nasheed erreichen, dass sein Land bis 2020 als erste Nation der Erde völlig kohlenstoffneutral wird, also keinen Nettobeitrag mehr zur globalen Erwärmung verschuldet. Dies könnte zum einen durch den Übergang zur Versorgung mit erneuerbaren Energien für alle heimischen Aktivitäten gelingen, wofür es unzählige Optionen (Sonne, Wind, Wellen, Gezeiten) gibt. Zum anderen müsste man die Treibhausgasemissionen der Ferienflieger, die jedes Jahr Zehntausende Touristen zu den maledivischen Tauchparadiesen und Luxusresorts befördern, durch treibhausgasmindernde Projekte in anderen Ländern kompensieren. Dies sollte über eine angemessene "grüne Kurtaxe" bewerkstelligt werden. Für die künftige Entwicklung der Erdatmosphäre sind solche Anstrengungen von knapp 400.000 Insulanern und ihre eine Million zählenden und zahlenden Gäste ziemlich irrelevant – die Treibhaus-Musik spielt ungleich lauter beim nördlichen Nachbarn Indien mit seiner Milliardenbevölkerung. Aber Mohamed Nasheed wollte die Malediven sowohl bei der Anpassung an als auch bei der Vermeidung von Klimaveränderungen zu einem weltweiten Symbol der Hoffnung machen.
Danke, Djabby!