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Stunde Null
1945 war Deutschland am Nullpunkt. Die Städte waren zerstört, die Wirtschaft war vernichtet. Auf der Flucht vor den Armeen der Siegermächte strömten Millionen heimatloser Menschen nach West- und Mitteldeutschland.
Deutschland wurde von den vier Siegermächten (den USA, der UdSSR, Großbritannien und Frankreich) in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die Hauptstadt Berlin wurde auf ähnliche Weise in vier Sektoren aufgeteilt. Die Sowjetunion forderte die Annexion der deutschen Gebiete östlich der Flüsse Oder und Neiße für Polen und die Sowjetunion. Die deutsche Bevölkerung, die dort lebte, wurde ausgewiesen.
Die vier Siegermächte erwiesen sich als unfähig, gemeinsame Entscheidungen über die Verwaltung und den Wiederaufbau Deutschlands zu treffen. Im Sommer 1948 ersetzen die drei Westmächte die Reichsmark in ihren Zonen und in Westberlin mit einer neuen Währung, der ,Deutschmarkʿ. Die Sowjetunion antwortete mit der Schaffung einer eigenen Währung in ihrer Zone. Es entbrannte nun der Streit der Sieger.
Als die Sowjetunion 1948 für die Westalliierten den Zugang zu ihren Zonen in Westberlin blockierte, schien die Welt vor dem Abgrund eines neuen Krieges zu stehen. Die Amerikaner organisierten eine ,Luftbrückeʿ, über die die 2,5 Millionen Einwohner Westberlins fast ein Jahr lang mit Lebensmitteln, Kleidung, Rohstoffen und Medikamenten versorgt wurden. Erst im Mai 1949 erkannte die UdSSR, dass die Westalliierten auf diese Weise nicht zu erpressen waren, und die Blockade wurde aufgehoben.
Wenige Wochen nach der Blockade Berlins stellten die drei Westmächte, die USA, Großbritannien und Frankreich, ihre Zonen zusammen und gaben ihnen die politische Selbstständigkeit: die Bundesrepublik Deutschland wurde gegründet. Kurz darauf gründete die Sowjetunion in ihrer Zone die Deutsche Demokratische Republik. Es gab jetzt zwei deutsche Staaten.
