Die USA forcieren ihren Aufrüstungskurs im Nahen Osten, nun bekommen die Vereinigten Arabischen Emirate knapp hundert Abfangraketen. Damit steigt der Druck auf Iran im Streit um sein Atomprogramm. Teheran reagiert mit einer Zickzackstrategie aus Drohungen und Einlenken.
Washington - Im Konflikt mit Iran erhöhen die USA den Druck - und geben eine Lieferung von Abfangraketen an die Vereinigten Arabischen Emirate bekannt. Der Milliardendeal umfasse zwei Werferbatterien mit 96 Raketen sowie Radaranlagen und Schulungsmaßnahmen, gab das Verteidigungsministerium in Washington bekannt.
Das Projekt ist Teil der Pläne von US-Präsident Barack Obama, ein regionales Verteidigungssystem in der Region aufzubauen, um damit ein Gegengewicht zu Iran zu bilden. Erst am Donnerstag hatte die US-Regierung unter anderem den Verkauf von 84 hochmodernen Kampfjets des Typs F-15 an Saudi-Arabien bekanntgegeben. Laut "New York Times" plant Washington zudem, Kriegsmaterial im Wert von elf Milliarden Dollar an den Irak zu verkaufen.
Hintergrund des militärischen Muskelspiels ist ein wachsender Konflikt mit Iran, das auf den Streit um Teherans Atomprogramm zurückgeht. Die USA und die EU planen, die Sanktionen gegen das Land zu verschärfen, um zu verhindern, dass es Nuklearwaffen baut. Die Sanktionen würden das wirtschaftlich angeschlagene Land hart treffen, sie sind gegen seine Ölexporte gerichtet.
Iran hat deswegen mit Vergeltung gedroht: "Nicht ein Tropfen Öl" werde die Straße von Hormus passieren, sollte der Westen tatsächlich Sanktionen gegen die Ölexporte des Landes verhängen, ließ Vizepräsident Mohammed Resa Rahimi verlauten. Für die globale Versorgung wäre das fatal: 17 Prozent des weltweit gehandelten Öls fließen durch die Meerenge. Experten erwarten, dass der Ölpreis auf bis zu 200 Dollar pro Barrel (159 Liter) steigen würde, sollte Iran seine Drohung wirklich wahrmachen und die Blockade lange genug aufrechterhalten können.