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Equis
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Das Ruhrgebiet – Entwicklung einer Industrieregion

Vom Dorf zur Stadt – die größte Industrieregion Deutschlands entsteht

Das Ruhrgebiet ist eine der größten Industrieregionen Europas. Es liegt zwischen den kleinen Flüssen Ruhr und Lippe östlich des Rheins. Zum Ruhrgebiet gehören u. a. die Städte Bochum, Duisburg, Essen, Oberhausen und Dortmund. Insgesamt hat das Ruhrgebiet heute fast sechs Millionen Einwohner. Das heißt: Fast 10 % der Bevölkerung Deutschlands leben hier.

Die Geschichte des Ruhrgebiets ist auch die Geschichte der Industrialisierung Deutschlands. Im 19. Jahrhundert begann sie mit dem Abbau der Kohle, des „schwarzen Goldes“. 1850 hatte Dortmund 4000 Einwohner, um 1900 waren es 143 000. Aus dem Städtchen war eine Großstadt geworden. Die Geschichte des Ruhrgebiets ist auch eine Geschichte der Arbeitsmigration. In den großen Zechen und für die Stahlproduktion brauchte man Arbeitskräfte. Sie kamen vom Land oder aus dem Ausland und zogen in die kleinen Häuschen in den Bergarbeitersiedlungen, die von den Firmen gebaut wurden. Bis 1914 waren schon 700 000 Menschen aus dem europäischen Ausland, vor allem aus Polen, aber auch aus den Niederlanden, Österreich/Ungarn und aus Italien an die Ruhr gekommen. Sie wollten bei den großen Kohle- und Stahlkonzernen, zum Beispiel bei Krupp und Thyssen, Arbeit finden und ein neues Leben beginnen. In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts kamen noch einmal über eine Million Arbeitsmigranten hinzu – jetzt vor allem aus der Türkei und aus Südeuropa.

Die Arbeit in der Stahlindustrie und „unter Tage“ war anstrengend, ungesund und schmutzig. Noch bis 1859 dauerte der Arbeitstag auch für Kinder mindestens 12 Stunden. Bis zur Sozialgesetzgebung Bismarcks (1883) gab es keine Sozialversicherungen, aber jeden Tag schwere Arbeitsunfälle. Mit 40 waren die meisten Malocher krank und verbraucht. Freizeit war für sie ein Fremdwort. Ein paar Bierchen am Feierabend in der Stammkneipe, das war’s. Ein beliebtes Hobby waren die Brieftauben – die „Rennpferde des kleinen Mannes“. Die wenigen freien Tage verbrachte man in der Gartenkolonie. Das Schrebergärtchen war für die ganze Familie wichtig: Die Kinder hatten einen Platz zum Spielen und in schlechten Zeiten gab es genug Kartoffeln und Gemüse. Samstagnachmittags ging man „auf Schalke“, das heißt ins Stadion. Fußball war und ist schon immer etwas Besonderes im Revier. Die Kumpel waren treue Fans ihrer Vereine.

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