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German Script Request

succubo
Complete / 1716 Words
by A_polline 0:00 - 0:18

Wie Millionen Internetnutzer wurde Jörg Pieters eingeladen, Mitglied bei Facebook zu werden. Nichts Besonderes. Ein Bekannter gab seine E-mail Adresse an Facebook weiter. Was Pieters aber empört : Facebook schickte ihm jede Menge Namen von Leuten, die er kennt. Was, so fragt er sich, weiß die Firma über sein Privatleben ?

by lliinnaa 0:18 - 0:01:16

Ich nehm an, dass Facebook Daten sammelt, diese abgleichend auswertet und das anscheinend relativ gut funktioniert. Facebook ist ein Beispiel, warum Datenschützer alarmiert sind. Das Unternehmen interessiert sich gezielt für Daten, sogar von Menschen, die nicht Mitglied sind. Sobald Facebook eine Emailadresse hat, verknüpft es diese mit weiteren Informationen über den Nutzer. Das ist ein Grund, warum das Netzwerk aktuell bei Stiftung Warentest nur die Note "Mangelhaft" bekommt.

In einem sozialen Onlinenetz wollen Menschen miteineander in Kontakt treten, dafür schicken sie sich Einladungen zu. Wer sie annimmt heißt "Freund". Die Verbindung ist hergestellt. Um das Finden von Bekannten schnell und einfach zu machen, kann jeder sein digitales Adressbuch, zum Beispiel im Handy, mit dem Datennetzwerk abgleichen. So landen viele Emailadressen bei Facebook. Aber auch Anschriften und Telefonnummern von Menschen, die das nicht wollen und auch nichts davon wissen.

by lliinnaa 0:01:16 - 0:02:41

Es ist logisch, dass sie so viele User wie möglich zusammen kriegen wollen um... ja, das Portal weiter aufzufüllen und Werbung zu verkaufen.

Einige Netzwerke, wie zum Beispiel Xing wollen sich bewusst von Facebooks Praktiken unterscheiden. Zwar bietet auch Xing den Adressbuchabgleich an, doch direkt danach löscht es die Daten und nutzt sie nicht weiter, sagt die Firma. "Wir unterziehen uns regelmäßigen Sicherheitsaudits, lassen also quasi so qua vier- oder sechs-Augen-Prinzip auch externe Sicherheitsexperten darufschauen, wie wir das machen und wir bemühen uns halt sehr sehr stark auch um Transparenz." Deswegen wird der Umgang mit den Nutzerdaten bei Xing von Stiftung Warentest als "gut" bewertet. Letztendlich bestätigt das aktuelle Testergebnis eins: Die Verbraucher müssen selbst vorsichtig mit ihren Daten umgehen, denn auch immer mehr Arbeitgeber informieren sich im Netzt, bevor sie neue Mitarbeiter einstellen und wenn dann solche Fotos auftauchen, macht sich jeder seinen eigenen Reim darauf.

Ja und das kommentieren wir jetzt aber nicht, Falk Murko ist heute Morgen bei uns, von der Stiftung Warentest, einen wunderschönen guten Morgen. Guten Morgen. Sie haben ja jetzt zehn soziale Netzwerke geprüft, nach welchen Kriterien denn? Wir haben drei Dinge untersucht: Zum einen Datenschutz, das heißt, was machen die Anbieter mit den Daten der Nutzer? Zum zweiten Datensicherheit, das bedeutet, wie sicher liegen die Daten auf den Servern der Nutzer, können Hacker da einbrechen und der dritte Punkt ist der Jugendschutz, den auch alle einigermaßen wenigstens erfüllen müssen.

by lliinnaa 0:02:41 - 0:02:50

Also sind Sie unter die Hacker gegangen. Auch ja. Erst.. Ja. Aber es war nicht illegal, oder? Nein, wir haben uns erstmals als Hacker betätigt.

by Ralph 2:50 - 0:05:44

Äh, man darf das aber nicht einfach so machen, weil es ist ja dann illegal [Anmerkung: korrekt wäre "denn es ist ja dann illegal" oder "weil es dann ja illegal ist"], man muss die Anbieter fragen und braucht die Genehmigung; leider haben sie nicht alle erteilt, sechs haben uns die Genehmigung erteilt. XING übrigens, die eben gesagt haben, sie seien so transparent, haben uns die Genehmigung nicht gegeben.

Aber wie haben Sie die dann bewerten können, wenn Sie keine Erlaubnis bekommen haben?

Ja, das wär sonst ungerecht, wenn man sich so einfach einem Test entziehen kann. [Da] haben wir gesagt, wer die Erlaubnis nicht gibt, der ist nicht transparent, das ist intransparent und den haben wir dann auf mangelhaft abgewertet. Weil [korrekt wäre "Denn", siehe oben] sonst wär es ungerecht gegenüber den anderen, wo wir viele Fehler gefunden haben. Die [einen] würden dann gut dastehen, aber sie haben sich ja gar nicht testen lassen.

Wie sind denn die Testergebnisse?

Also, im Großen und Ga... im ... insgesamt nicht sehr gut, also ohne Mängel ist keiner. Es gibt ein paar, die sind, äh, haben nur geringe Mängel, sind beim Datenschutz zum B... zum Teil sogar vorbildlich; das sind die deutschen Anbieter, zum Beispiel die VZ-Netzwerke, die tun beim Datenschutz wirklich ne Menge und erfüllen die deutschen Gesetze.
Dann gibt es welche, die sind so in der Mitte, die haben sowohl bei der Sicherheit als auch beim Datenschutz Mängel. Und dann gibt es welche, und dazu gehören leider alle amerikanischen Anbieter, die haben erhebliche Mängel, da stimmt es beim Datenschutz hinten und vorne nicht. Also, die richten sich überhaupt nicht nach unseren Datenschutzgesetzen. Und Datensicherheit konnten wir da nicht prüfen, weil sie einfach nicht mit uns kommunizieren wollten.

Ja, ehm, da kucken wir noch mal auf die Mängel und auf die Ergebnisse. Bei "Einigen Mängeln" sind SchülerVZ und StudiVZ dabei, also kann ich damit rechnen, die haben gut abgeschnitten bei Ihnen?

Die sind beim Datenschutz [Anmerkung: Er sagt "Staatenschutz"] zum Teil sogar vorbildlich. Zum Beispiel SchülerVZ macht gar keine personenbezogene Werbung, das heißt, da werden Daten überhaupt nicht weiter gegeben, und die Teilnehmer haben völligen Einfluss auf ihre Daten. Also, die können nachfragen "Was ist über mich gespeichert?" äh, kann ich ... sie können das löschen lassen und so weiter. Das funktioniert sehr gut.
Bei den nächsten ist das zum Teil schon etwas schlechter, aber Jappy und Lokalisten machen's auch sehr gut; XING, haben wir gesehen, ist im Datenschutz auch nicht schlecht. Und wer-kennt-wen, da gibt es halt Mängel bei der Sicherheit, aber sonst ist's im Datenschutz in Ordnung.
Während die letzten, die wir jetzt sehen, Stayfriends, Facebook, LinkedIn und Myspace, da gibt es in allen Bereichen deutliche Mängel. Äh, die haben sich halt nicht testen lassen, was die Datensicherheit angeht, und beim Datenschutz ist ... da liegt wirklich alles im Argen, man gibt praktisch seine Daten auf und der Anbieter macht damit, was er will.

Was er will, genau. Jetzt sind die Worte Datenschutz und Datensicherheit nochmal gefallen. Vielleicht kann man die Unterschiede nochmal erklären.

Ja, Datenschutz heißt "was macht der Anbieter mit meinen Daten? Welchen Einfluss hab ich an meinen Daten? Geb ich alle Rechte auf oder habe ich alle Rechte an meinen Daten?" Das heißt, muss ich zustimmen, wenn er Werbung damit machen will, wenn er sie weitergeben will an Dritte, oder nicht?
Und beim ... die Datensicherheit heißt, können Hacker auf die Daten zugreifen, äh sind die auf den Servern, auf den Computern bei den Anbietern gesichert oder nicht.

Ich geh nochmal in die aktuelle Diskussion um Facebook rein, ähm, das Thema Enteignung äh im Prinzip ... oder ... oder Datenweitergabe meiner ... meiner Daten; was meinen Sie, wie wird die Diskussion jetzt weitergehen?

by baumpaul735 0:05:44 - 6:40

Facebook geht leider in die negative Richtung immer weiter. Sie haben Bedingungen, die sind einfach mit dem deutschen Datenschutz überhaupt nicht vereinbar. Das ist eine amerikanische Haltung, da ist man eher bereit für einen kostenlosen Service, seine Rechte an seinen Daten aufzugeben. Die sagen: " Ich geb' dir meine Daten und darf dann das Netz nutzen und du kannst dann dafür das an Werbefirmen weitergeben. Dagegen haben wir nichts." Wir in Europa sehen das ein bisschen strenger. Wir möchten wenigstens, dass der Nutzer sagt "Ich will das!" oder "Ich will das nicht!". Er muss die Möglichkeit haben das zu Verneinen. Man sollte die Genehmigung für solche Datenweitergaben geben. Facebook geht leider immer mehr in die Richtung "Wir geben Daten automatisch Alles weiter und wir verändern permanent unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen und es ist an dir da nachzugucken, was sich da verändert hat." Bei uns muss der Anbieter den Nutzer informieren, wenn er Allgemeine Geschäftsbedingungen ändert.

by globeflitzer 6:40 - 09:07

"Ja, und da sind wir beim Stichwort - allgemeine Geschäftsbedingungen. Wir haben hier ein Zitat und zwar steht da - (also) von Facebook ist das, glaub ich, ne?" - "Ja." - "'Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, unentgeltliche, weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP' -- IP-Inhalte, ne? -- 'die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest.' Ist ja ein bisschen kompliziert, wie verstehe ich das richtig?"

"Das ist ein Freibrief. Facebook sagt hier mit anderen Worten: Wir können mit deinen Daten, das heißt IP-Inhalten, das heißt Fotos, Texte, die der Nutzer auf - in sein Profil stellt, die sagen 'Wir können das -- Wir haben eine Unterlizenz, wir können damit machen, was wir wollen, wir können es sozusagen zu Geld machen.'"

"Und dieses Unterlizenzierbare, was heißt das?"

"Ja, wir haben -- das -- die Fotos gehören zwar noch dir, aber du gibst uns eine Lizenz, dass wir sie auch benutzen dürfen."

"Okay, also können die damit machen, was sie wollen am Ende des Tages."

"Das ist ein absoluter Freibrief, dieser Passus."

"Den muss man unterschreiben? Oder kann man den auch kürzen und (.....)"

"Nein, jeder der teilnehmen will, muss im Internet die allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptieren, sonst ist er nicht dabei, also man akzeptiert sie oder man ist raus."

"Ja. Online-Kontakte zu haben ist ja für viele das neue Hobby. Das sind ja die wahren Freunde oft - in Anführungsstrichelchen - im Internet. Zusammenfassend - was sollte man beachten?"

"Man sollte -- man kann diese sozialen Netzwerke nutzen. Wir wollen da gar nicht sagen, 'Finger weg!' Aber man soll sie bewusst nutzen, das heißt: So wenig Daten wie möglich angeben - die Pflichtdaten sind oft gar nicht so viel, das sind zwei, drei Sachen, Email, Name - und auch da kann man ja lügen, man kann ja auch anonym unterwegs sein und sagt nur seinen Freunden, wer man ist. Und so die Voreinstellungen kontrollieren, bei Facebook ist erst mal viel offen, das kann man aber einstellen. Man kann dann sagen, das ist nur für meine Freunde sichtbar oder sogar für noch weniger (....)"

"Daten sprachen Sie ja schon an."

"Haben wir schon gesagt. Und als Drittes: Online-Kontakte kritisch (..)-- also nicht jeden als Freund akzeptieren. Da sind mittlerweile auch viele nicht so ehrliche Menschen unterwegs, die sammeln Daten, die sammeln Menschen und ich weiß nicht so genau, was sie damit machen wollen - vielleicht nen Identität--tätsdiebstahl, was leider zunimmt. Man kann mit wenigen Daten von Fremden im Internet einkaufen gehen und der der einkauft ist ja gar nicht bekannt, die Rechnung geht aber an das Original und das ist dann ganz schwer da rauszukommen."

"Ja, der gläserne Mensch. Wie viele Freunde haben Sie im Internet?"

"Ich bin nur testmäßig Mitglied und habe drei Freunde mittlerweile."

"Aller guten Dinge sind drei!"

"Immerhin echte!"

"Dann müssen Sie die aber auch pflegen. So, wir haben alles zusammengefasst unter vollekanne.zdf.de. Herr Murko, vielen Dank, dass Sie da waren." - "Dankeschön." - Liebe Grüße an die Kollegen der (...)"

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