Während Julius vom Shoppen nicht genug kriegt, ist Marius komplett gegen Konsum. Er gibt gar kein Geld aus – weder für Kleidung noch für Essen.
„So, wie es sich jetzt entwickelt hat – das war damals noch nicht. Das ist erst gekommen, als er so, na, ungefähr zwanzig war.“
Aber wie lebt man so ganz ohne Geld? Wir besuchen Marius sechzig Kilometer von München entfernt. Er lebt zwischen Hopfenfeldern auf einer Fläche, die er – natürlich kostenlos – von Bauern bekommen hat. Hier baut er Obst und Gemüse an. Einen Teil davon gibt er an die Leute ab, die in der Nähe wohnen. Den Rest darf er für sich behalten. Für Obst und Gemüse zahlt Marius also schon mal nichts, dafür gibt‘s aber auch nur, was auf dem Feld so wächst.
„Ja, ich find‘s viel sinnvoller, hier den Apfel direkt vom Baum zu pflücken als, äh, erst irgendwie Geld zu verdienen und dann in [den] Supermarkt zu gehen und [ei]nen Apfel von weither aus Neuseeland oder sonstwo her, hm, zu kaufen. Ja, [das] ist total unnötig. Äpfel wachsen hier.“
Neben dem Feld hat Marius seine Küche – ganz ohne Strom und fließend Wasser. Selbgebaut und „für umme“ - klar!
„Strom brauche ich eigentlich selten, also, klar geh‘ ich auch mal [an den] Computer, ins Internet, aber da geh‘ ich halt woanders hin. Das muss auch nicht jeden Tag sein.“
Die meiste Zeit offline? Was für uns ein komplettes Desaster ist, ist für Marius halb so wild. Wenn er ins Internet will oder sich telefonisch mit Freunden verabredet, geht er in ein naheliegendes Bauernhaus. Ganz schön umständlich.
Ganz anders mitten in München, der teuersten Stadt Deutschlands. Hier besuchen wir Marius‘ Kumpel Julius in seiner Wohnung. Er ist das krasse Gegenteil, das merken wir schon am Eingang: ein Paar Schuhe neben dem ander[e]n.
„Ich hab` [?] sie nicht gezählt. Will ich auch ehrlich gesagt nicht. [Da] kommt‘s nicht auf die Zahl drauf an. Wenn der Platz nicht mehr reicht, dann … dann weiß ich, dass es zu viel[e] sind. Wollen wir reingehen?“
Julius‘ Hobby? Shoppen! Und zwar viel.
„Hier zum Beispiel … Das hab ich mir letztens erst gekauft, als ich auf dem Heimweg war. Das hat mir so recht gut gefallen von der Melierung und dem weichen Stoff [her]. Sonst ein schlichtes T-Shirt.“
Vieles in seinem Kleiderschrank hat er sich mal eben im Vorbeigehen gekauft, meist hängt sogar noch das Preisschild dran.
„Da hab ich noch, genau, die Lederjacke, die hab‘ ich mir auch letzte Woche erst gekauft. [Die] fand ich ganz schick. Und, ja, aber auch noch nicht getragen. [Besser auch?] den richtigen Anlass finden.“
Auch in Sachen Technik will Julius immer das Neuste.
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