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German Script Request

Guestmaster
Complete / 1356 Words
by globeflitzer 0:00 - 14:40

Es war einmal ein armer Witwer, der hatte drei Söhne, mit denen er zusammen unter einem Dach lebte. Nicht der... sondern... sondern...

INGE: Guten Morgen, Götz!

... ER.

GÖTZ: Guten Morgen, Inge.

Götz Kloppstock. Der älteste Sohn hieß Jockel, der zweitälteste Emil und der jüngste der drei Brüder hieß...

LOTTE: Max!

MAX: Hallo Lotte!

LOTTE: Was machst du da?

MAX: Äh, ich... Klimmzüge!

INGE: Lotte, was ist denn?

Bei Lottes Anblick vergaß Max alles. Er vergaß, dass er auf den Baum geklettert war, um ihr einen Mistelzweig zu pflücken.

MAX: Ach Lotte...

Dass er eigentlich die Ziegenmilch ins Haus bringen sollte und dass es an der Zeit war, vom Baum zu steigen.

MAX: ... immer ich.

GÖTZ: Max, wo bleibt die Milch?

MAX: Kommt sofort!

Die Ziege hieß Berta und hatte einen schlechten Tag, was bis dahin noch niemand wusste.

MAX: Oh nein.

JOCKEL: Max, die Milch!

GÖTZ: Die hat er verschüttet.

MAX: Es tut mir Leid.

JOCKEL: Schon gut, das kann doch jedem Mal passieren.

GÖTZ: Nur Max. Max passiert andauernd was.

JOCKEL: Wir gehen dann jetzt.

GÖTZ: Kinder, es fällt mir nicht leicht, euch gehen zu lassen.

JOCKEL: Vater, das wissen wir doch.

EMIL: Und du komm mal her! Das ist vielleicht für lange Zeit deine letzte Kopfnuss!

So gingen die beiden älteren Brüder auf Wanderschaft, um ein Handwerk zu erlernen.

MAX: Viel Glück da draußen! Vater, warum darf ich nicht auch auf Wanderschaft gehen?

GÖTZ: Fängst du schon wieder an?

MAX: Ich könnte doch auch was tun. Etwas lernen, Geld verdienen.

GÖTZ: Du?

MAX: Ja. Du weißt doch, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als die Welt kennen zu lernen.

GÖTZ: Max, du kannst noch nicht mal eine Ziege melken. Wenn du die Welt kennen lernen willst, dann nimmst du jetzt die Berta und bringst sie auf die Wiese am Bach.

...

MAX: Ich bin doch kein Kind mehr. Dabei spüre ich, dass da draußen große Dinge auf mich warten. Abenteuer! Fremde Lände! Ich könnte über alle sechs Weltmeere segeln, mit Piraten kämpfen, und endlich--!

LOTTE: Sind es nicht sieben?

MAX: Was?

LOTTE: Na, es sind sieben Weltmeere, nicht sechs.

MAX: Ja klar sind es sieben. Manche sagen auch, es wären acht, aber ich will ja schließlich nicht ewig wegbleiben.

LOTTE: Warum willst du eigentlich weg?

MAX: Weil ich ein Mann bin und Männer gehen nun mal auf Wanderschaft und lernen die Welt kennen. ... Was grinst du denn da so?

LOTTE: Weil du genauso alt bist wie ich und wenn du ein Mann wärst, wäre ich schon eine Frau.

MAX: Was heißt denn hier, "Wenn du ein Mann WÄRST"? Ich bin ein Mann.

INGE: Lotte!

LOTTE: Ich muss los.

MAX: Bist du satt?

BERTA: Ich bin so satt, ich mag kein Blatt.

MAX: Gut.

LOTTE: Wenn du wirklich auf Wanderschaft gehst, kommst du doch auch irgendwann wieder zurück, oder?

MAX: Versprochen! Vielleicht reichen auch schon fünf Weltmeere! Oder drei!

...

GÖTZ: Na, hast du diesmal alles richtig gemacht?

MAX: Ja, natürlich. Es ist ja auch nicht weiter schwer, so eine Ziege satt zu kriegen. Und Berta ist so satt, die mag kein Blatt.

BERTA: Wovon sollt' ich satt sein? Ich sprang nur übers Gräbelein und fand kein einz'ges Blättelein!

MAX: Was hast du gesagt?

BERTA: Hunger!

GÖTZ: Ach Max...

MAX: Sie lügt!

GÖTZ: Nicht mal die einfachsten Dinge kann man dir anvertrauen.

MAX: Aber sie hat gefressen!

BERTA: Hunger! Hunger!

GÖTZ: Du bist wirklich zu gar nichts nütze.

MAX: Du glaubst also der Ziege mehr als mir, ja?

...

GÖTZ: Du schleichst dich wie ein Dieb aus dem Haus?

MAX: Was soll ich denn machen, wenn du einer Ziege mehr glaubst als mir?

GÖTZ: Warum soll die Ziege lügen?

MAX: Weil ICH die Wahrheit sage.

GÖTZ: Allein auf dich gestellt, wirst du in der Fremde zugrunde gehen.

MAX: Ich werde dir das Gegenteil beweisen.

GÖTZ: Dann geh. Aber komm erst wieder zurück, wenn du etwas geleistet hast. Keinen Tag früher.

...

LOTTE: Was ist los, Max?

MAX: Ich wollte mich von dir verabschieden.

LOTTE: Du gehst? Jetzt schon? Ich dachte, das hätte noch etwas Zeit, bis du... bis wir--

MAX: Ich hab dir doch versprochen, dass ich zurückkomme und das werde ich auch.

LOTTE: Warte. ... Viel ist es nicht.

MAX: Danke.

LOTTE: Damit du mich nicht vergisst.

MAX: Ich dich vergessen? Das werd' ich nie. Niemals.

Und so begann Max seine Wanderschaft. Zum ersten Mal in seinem Leben ist er alleine und weit weg von Zuhause. Sehr alleine und sehr weit weg.

MAX: Ist das jemand? Wer... wer bist du? Bist du ein Wolf oder ein Bär oder ein Geist? Ich glaub, ich sollte... ich sollte lieber umkehren. ... ... Ein Hund!

MANN: Wo steckst du? Komm her, du Mistvieh!

MAX: Oh-oh....

MANN: Wenn ich dich finde, schlag ich dich windelweich! Mir beißt keiner ungestraft in die Hand! Wo steckst du? Komm her, du Mistvieh! Verdammter Köter....

MAX: Das war knapp.

...

MAX: Was machst du denn so'n Krach, Hund?

RÄUBER: Einen wunderschönen guten Morgen!

MAX: Wer... wer seid ihr?

RÄUBER II: Die Frage ist doch, wer bist du? Das ist nämlich unser Wald.

RÄUBER: Und wer durch unseren Wald geht, muss auch dafür bezahlen.

RÄUBER III: So sind nun mal die Regeln.

RÄUBER: Und wer die Regeln bricht, der bekommt Ärger.

MAX: Ihr... ihr seid Räuber!

RÄUBER: Räuber... Was für'n böses Wort! Wir sind Geschäftsmänner.

MAX: Ich hab aber nichts, ich bin... ich bin ein armer Wandersmann.

RÄUBER: Was ist mit dem Bündel da?

MAX: Da ist nichts drin. Wirklich.

RÄUBER: Ich könnte schwören, hier riecht es nach...

RÄUBER 3: Geräucherter Wurst.

RÄUBER: Ja.

MAX: Ich riech' nix.

RÄUBER: Ich... möchte dir ein Geschäft vorschlagen.

MAX: Ein Geschäft?

RÄUBER: Ja. Ich möchte dein Bündel kaufen.

MAX: Und was krieg ich dafür?

RÄUBER: Sagen wir mal... dein Leben?

RÄUBER 2: Genau. Wir bekommen das Bündel, du behältst dein Leben.

RÄUBER: Das... ist ein echt faires Angebot.

MAX: Da!

RÄUBER: Ihr Idioten! Schnappt ihn euch! Na los!

MANN: Wohin so eilig, hoher Herr?

MAX: Bring dich in Sicherheit! Lauf weg!

MANN: Ich hab keine Angst, vor nichts und niemandem!

RÄUBER: Hallooo, Geschäftspartner!

RÄUBER 3: Gib uns dein Bündel her!

MAX: Erst lasst ihr den Hund los.

RÄUBER: Das ist keine gute Idee.

RÄUBER 2: Wer sagt uns denn, dass du ehrlich bist?

RÄUBER 3: Genau.

RÄUBER: Du gibst uns das Bündel und dann geb ich dir den Hund. Mein Ehrenwort.

MAX: Ehrenwort?

RÄUBER: Du hast das Wort eines Geschäftsmannes. .... Halt halt halt halt halt halt halt! Wir teilen brüderlich!

RÄUBER 3: Nein, zu drei gleichen Teilen!

....

MAX: Du musst keine Angst haben, kleiner Hund, das war nur mein Magen. Ich hab solchen Hunger. Ich weiß, du auch. Wo willst du denn hin?

SCHNEIDERSFRAU: Mach mal Platz. Es gibt Kuchen.

MAX: Mmmm. Kuchen! Die haben's gut, was? Ich glaub, da sind Blaubeeren drin. He, Hund, was machst du da?

SCHNEIDER: Na, wer bist du denn? Ha-halt, halt! Hier! Stehenbleiben!

SCHNEIDERSFRAU: Halt! Halt! Ha-halt! Du...! Du...! Mein schöner Kuchen...

SCHNEIDER: Dann backste eben 'nen neuen.

SCHNEIDERSFRAU: Das waren unsere letzten Eier.

MAX: Nein, das ist Diebstahl. Und wir sind keine Diebe, du kleiner Räuber. So will ich dich nennen, zur Strafe: Räuber! Was meinst du, Räuber, ob wir nur ein ganz kleines Stückchen... hm? Nein. Weißt du, das darf man nicht machen. Sonst sind wir nicht besser als die Räuber im Wald.

...

MAX: Es tut mir wirklich sehr Leid, dass mein Freund euch bestohlen hat. Hier. Mein Hund ist kein schlechter Kerl. Er hat nur Hunger, das ist alles. Bitte seid uns nicht böse, ja?

SCHNEIDERSFRAU: Was sagt man dazu?

MAX: Auf Wiedersehen.

SCHNEIDERSFRAU: Halt, warte mal. Wie heißt du?

MAX: Max.

SCHNEIDERSFRAU: Ist das dein Magen, der da so knurrt, Max? Wer sowas tut, der muss einfach ein guter Mensch sein. Komm, setz dich und iss ein Stück Kuchen mit uns!

MAX: Ist das euer Ernst?

SCHNEIDER: Das wollt' ich auch gerade fragen.

SCHNEIDERSFRAU: Ja ja!

MAX: Und was ist mit Räuber?

SCHNEIDER: Wo sind Räuber?

MAX: Nein, mein Hund heißt so, Räuber.

SCHNEIDERSFRAU: Dann bekommt er auch ein Stück.

SCHNEIDER: Aber keinen Kuchen!

SCHNEIDERSFRAU: Oh doch!

MAX: Räuber, komm!

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