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Sesamstraße präsentiert: Rapunzel
Vor langer, langer Zeit lebte in einem dunkeln Wald, in einem verlassenen Turm, ein schönes Mädchen mit wunderschönen goldenen Haaren und ihr Name war Rapunzel.
"Puh, ich hab aber auch wirklich sehr lange Haare!"
Und die sehr langen Haare flatterten jeden Morgen mit den Sonnenstrahlen um die Wette.
"Oh, ja! Man muss sich jeden Morgen lüften."
Vom Turm aus sah man die Haare weithin glänzen. Da kam eines Tages ein Prinz vorbei. Der hatte von Rapunzel und ihrem wunderschönen Haar gehört und wollte sie heiraten.
"Ob ich hier wohl richtig bin? Rapunzel! Oh, äh, so viele, lange, goldene Haare!"
"Hallo? Ist da jemand?"
"Rapunzel?"
"Ich höre deine Stimme, aber ich sehe dich nicht! Moment!"
"Hmhm, Rapunzel, ich habe von dir und deinem wunderschönen Haar gehört. Darf ich in deinen Turm kommen und dich heiraten?
"Moment, da muss ich mich aber noch ein bisschen schön machen!"
"Ach, ähm, das ist doch gar nicht nötig, du bist wirklich schön genug! Wirf einfach dein Haar herunter."
"Jaha, geht gleich los. Ich bin fast fertig!"
"Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!"
"Ja ja, sofort. Ich muss mein Haar nur ganz kurz bürsten, damit es dich beim Klettern hält. Dabei werd ich die Strähnchen trennen, damit es weich und locker fällt."
"Hä?"
"Das leichte, lockige zu oberst. Das schwere gleich darunter. Sodass die Sprungkraft in ihm bleibt."
"Rapunzel, wirf die Haare herunter!"
"Ja, ja, sofort! Ja, ja, sofort! [Ja, ja, sofort!] Sofort, nur ganz kurz Shampoo, damit ein zarter Glanz es füllt, um es dir vor die Füß' zu werfen, wird es mir doch noch etwas wild. Bist du noch da, Prinz Bert?"
"Jaha, wirf die Haare!"
"Ja, ja, sofort! Nur noch die Spülung für die Spitzen. Gedulde dich, es ist ganz nah. Wenn die Spitzen erstmal sitzen."
"Was für Spitzen? Wirf die Haare."
"Ja, ja, sofort! [Ja, ja, sofort!] Ja, ja, sofooooort!" [Ja, ja, sofort!]
"Rapunzel, los jetzt, wirf sie runter, deine Haare, es wird Zeit!"
"Ich föhn nur kurz Volumen rein für langanhaltende Festigkeit."
"Was?"
"Massiere sie mit echten Borsten für Feuchtigkeit in Kern und Hülle. Du wirst bestimmt begeistert sein, Prinz Bert, von dieser schuppenlosen Fülle."
"Von was?"
"Fülle!
"Prinzessin, schnell jetzt, ich hab noch Termine!"
"Nur noch ein Tupfer von Color."
"Aaaach, hier rumstehen und auf Haare warten kommt mir langsam seltsam vor. Ich will jetzt klettern, mir ist kalt. Und außerdem: ich steh im Sumpf."
"Jaha, nur noch ein Schuss Jojobaöl."
"Was?"
"Sonst werden sie so stumpf."
"Oh!"
"So kürze ich noch hier und da mein wunderschönes, langes Haar. Ein Schnitt hier, ein Schnitt da, ein Schnitt hier, lalalala, ich glaub, jetzt bin ich so weit."
"Na, endlich!"
"Oh, ja. Sehr schön! Und hepp! Oh, was ist? Worauf wartest du?"
"Ähm, ich, ich, ich komm nicht ran. Sie sind zu kurz."
"Naja, wenn ich es mir genau überlege: mit deinen dreckigen Straßenschuhen auf meinen schönen, sauberen Haaren? Nein danke, das wäre sowieso nicht gut gewesen! Aber schön, dass wir uns mal kennen gelernt haben. Tschüss, Prinz!"
"Aber, aber, aber Rapunzel, was soll das denn jetzt? Das kannst du doch nicht machen! Hier muss doch irgendwo eine Tür sein an diesem Turm. Och, das gibt's doch gar nicht!"
Und so suchte der Prinz eine Weile, bevor er entnervt nach Hause ging.