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German Audio Request

luizlucena3
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Hochdeutsch, was ist das eigentlich?

Wer einen Deutschkurs besucht, lernt erst einmal Hochdeutsch. Aber in Wirklichkeit spricht das kaum einer. Das merken Deutschlernende spätestens beim ersten Aufenthalt in Deutschland. Haben sie im Kurs beispielsweise “Guten Tag” gelernt, so werden sie auf der Straße ganz anders angesprochen: mit “Grüß Gott”, “Moin, Moin” oder “Tach auch”. Viele fragen sich daher: Kann es sein, dass niemand Hochdeutsch spricht? Wurde diese Sprache vielleicht nur entwickelt, um den Deutschlernenden ein klares, einfaches Deutsch zum Lernen anzubieten?

Was wir im Theater, Fernsehen oder Radio hören und was beispielsweise die Nachrichtensprecher sprechen, ist Hochdeutsch. Diese Sprache hat sich nicht natürlich entwickelt wie die Dialekte, die auch Mundarten genannt werden. Während Dialekte über sehr lange Zeiträume gewachsen sind, wurde das Hochdeutsche als überregionale Norm geschaffen.

Der Entwicklungsprozess begann mit dem Reformator Luther (1483-1546). Er hat als Erster die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Dabei beeinflusste seine Sprache - nämlich das Sächsische - die Bibelübersetzung. Ein weiterer Meilenstein für die Verbreitung des Hochdeutschen als Schriftsprache war die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg. Durch die neue Drucktechnik konnte die übersetzte Bibel weit verbreitet werden.

In den Jahrhunderten nach Luther und Gutenberg hatte Preußen, also der Norden des heutigen Deutschlands, eine historisch wichtige Stellung. Dadurch wurden die Residenzstädte des jetzigen Niedersachsens bedeutend, z. B. Hannover und Braunschweig. Das dort gesprochene Deutsch bekam Vorbildfunktion über seine Grenzen hinaus. Im Gegensatz dazu blieben die Sprachvarianten der anderen Regionen geografisch stark begrenzt.

Alle Menschen im deutschsprachigen Raum mit Deutsch als Muttersprache können Hochdeutsch verstehen. Dagegen gibt es - vor allem in ländlichen Regionen - Menschen, die es nur selten oder gar nicht benutzen, da sie normalerweise ihren Dialekt sprechen.
Das Hochdeutsche ist vor allem eine einheitliche Schriftsprache. Wie es richtig geschrieben werden sollte, setzte Konrad Duden in seinem “ Orthographischen Wörterbuch” (1880) zum ersten Mal fest. Heute bestimmt das der sogenannte “Rechtschreibrat”.

Die Vielfalt der Mundarten wird sicherlich weiter bestehen bleiben. Besonders in der gesprochene Sprache. Dialekte werden als regionale Varianten vor allem auf dem Land weiter gesprochen werden.

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