Übersetzung eines französischen Auszuges aus dem Buch von Jérôme Garcin, "Bleus horizons"
Die Nachrichten vom Balkan waren schlecht, die Drohung schwebte über unseren Köpfen, lautlos wie ein Zeppelin, doch wir erhofften diesen Krieg, wir ersehnten ihn sogar. Er würde uns erwachsen werden lassen. Er würde uns den langwierigen Eintritt ins Erwachsenenalter ersparen. Er würde uns den Rausch des Patriotismus entdecken lassen. In ihm würden wir unsere überströmende Energie verbrauchen, außerdem würden wir ihn bestimmt auch binnen weniger Wochen gewinnen. Es würde reine Formalität, bloße Unterhaltung, Zeitvertreib sein, eine genauso schöne Erfahrung wie diese von Baden-Powell ins Leben gerufenen und von der französischen Jugend auf Anhieb übernommenen Pfadfinderlager. Wir waren unbesiegbar. Gott, waren wir dumm! Jean hatte die gleiche Begeisterung verspürt.
Nie, so erzählte er mir, war seine Lebensfreude größer gewesen als in diesem Monat Juli, in dem die Schwüle das furchtbare Gewitter ankündigte. […] Er lobte das Schicksal, das ihm ermöglichen würde, eine Arbeitsstelle würdevoll aufzugeben, deren Routine und Schäbigkeit er nicht ertrug. […] Endlich würde er nicht mehr jeden Morgen von der Melancholie ergriffen werden, die er abends in die Klagelieder, die reglosen Gedichte und die jugendlichen Seufzer einfließen ließ. Er würde Paris so verlassen, wie er Bordeaux verlassen hatte: um ein Mann zu werden. Ein Mal in seinem Leben würde er zu etwas gut sein. Er würde lernen, was es heißt, sich selbst aufzuopfern und den herben Duft der Gefahr genießen kosten. Der Krieg würde seine Erlösung sein.
