Strohhalm, Bohne und Kohle
Ein Märchen der Brüder Grimm (gekürzt)
Auf ihrer Wanderung in ein Fremdes Land kamen der Strohhalm, die Kohle und die Bohne an einen kleinen Bach. Und da keine Brücke da war, so wußten sie nicht, wie sie hinüberkommen sollten. Der Strohhalm wußte guten Rat und sprach: "Ich will mich querüber legen, so könnt ihr auf mir wie auf einer Brücke hinübergehen".
Der Strohhalm streckte sich also von einem Ufer zum anderen, und die Kohle, die heiß von Natur war, ging schnell und tapfer auf die neugebaute Brücke.
Als sie aber in die Mitte gekommen war und unter sich das tiefe Wasser sah, bekam sie Angst. Sie blieb stehen und konnte nicht weitergehen. Der Strohhalm aber begann zu brennen, zerbrach in zwei Stücke und fiel in den Bach. Die Kohle fiel auch ins Wasser.
Die Bohne, die noch am Ufer stand, mußte über die Geschichte lachen, konnte nicht aufhören und lachte so stark, daß sie zerplatzte.
Am Bach saß zu gutem Glück ein Schneider. Weil er ein gutes Herz hatte, so holte er Nadel und Zwirn heraus und nähte die Bohne zusammen. Die Bohne bedankte sich bei ihm auf schönste, aber da er schwarzen Zwirn gebraucht hatte, so haben seit der Zeit alle Bohne eine schwarze Naht.
Vielen, vielen Dank!
Ich danke Ihnen allen!